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Ergotherapie

 Herzlich Willkommen in der Praxis für Ergotherapie im Seniorenzentrum St. Raphael! 

Sie haben hier die Möglichkeit umfangreiche Informationen über uns, unsere Praxis in Titisee-Neustadt und über die Ergotherapie zu erhalten. 

Unsere Praxis für Ergotherapie besteht seit 2005 und konnte sich durch ihren Umzug 2017 in neue, moderne Räumlichkeiten vergrößern. In unseren schönen Räumlichkeiten, können sowohl Bewohner des Hauses, aber auch Besucher von außerhalb das Angebot einer verordneten, ergotherapeutischen Behandlung wahrnehmen. 

Diese verordnungsfähigen Heilmittel sind: 

  • Motorisch- funktionelle Behandlung 
  • Sensomotorisch-perzeptive Behandlung 
  • Psychisch-funktionelle Behandlung
  • Hirnleistungstraining/ neurophysiologisch-orientierte Behandlung 
  • Thermische Anwendungen 

Haben Sie Fragen? Wir freuen uns über einen Anruf, eine E-Mail, oder auch gern über einen Besuch von Ihnen. 

Sie möchte unser Team verstärken? Hier geht es zu unserem aktuellen Stellenangebot.

Was ist Ergotherapie?
Ergotherapie ist eine Heilbehandlung für Menschen jeden Alters. Im Mittelpunkt steht der Erhalt oder der Wiedererwerb der selbstständigen vollen Handlungsfähigkeit / Bewegungsfähigkeit (griechisch érgon: Werk, Tat, Aktivität).

Die Ergotherapie beruht auf fundierten medizinischen und sozialwissenschaftlichen Grundlagen und hat einen ganzheitlichen Behandlungsansatz. Gemeinsam mit dem Patienten werden Ziele und Maßnahmen individuell entsprechend seiner ganz persönlichen Einschränkungen und Schwierigkeiten erhoben. Dabei kann es z. B. vorrangig um die Wiedererlangung bzw. den Erhalt von Bewegung, die Verbesserung der Wahrnehmung oder die Förderung geistiger bzw. sozialer Fähigkeiten gehen. Die angewandten ergotherapeutischen Methoden sind sehr vielfältig.

Unsere Handlungsfähigkeit kann im beruflichen sowie privaten Alltag aus den unterschiedlichsten Gründen eingeschränkt sein. Als Ursache hierfür zählen beispielsweise Unfälle, Verletzungen, eine körperliche, geistige oder psychische Erkrankung bzw. Beeinträchtigung oder einfach nur das Älterwerden.

Im Sinne einer umfassenden Behandlung berücksichtigt die ergotherapeutische Behandlung auch Fähigkeiten, die nicht oder nur teilweise wieder hergestellt werden können. Hier spielen alternative Handlungs- und Verhaltensstrategien zur Erleichterung des Alltags eine entscheidende Rolle. Bei Bedarf wird der Patient in der Anwendung entsprechender Hilfsmittel beraten wie z. B. Greiferleichterungen, Gehhilfen oder Strumpfanzieher. Auch das Umfeld des Patienten wird bei der Befundaufnahme berücksichtigt und fließt in die ganzheitliche Behandlung mit ein. Im Fokus steht hier die Beratung der Angehörigen, z B. zu fördernden Aktivitäten, zur Gestaltung der häuslichen Versorgung und einer eventuell notwendigen Wohnraumanpassung.

Ziel der ergotherapeutischen Behandlung ist immer Ihre weitgehende Selbstständigkeit, damit Sie Ihren Alltag in Beruf, Freizeit, Schule und Familie wieder so unabhängig wie möglich gestalten können.

Wie bekomme ich Ergotherapie?
Ergotherapie ist als anerkanntes Heilmittel eine Vertragsleistung der gesetzlichen Krankenkassen. Bei Betriebs- und Berufsunfällen trägt die Berufsgenossenschaft die Kosten.

Die ergotherapeutische Behandlung wird in aller Regel von Ihrem Hausarzt oder einem Facharzt verordnet. Dabei werden die Art, die Frequenz und die Anzahl der notwendigen Behandlung Ihrer persönlichen Situation entsprechend verschrieben. Bei medizinischer Notwendigkeit (sollte es Ihnen nicht möglich sein, in unsere Praxis zu kommen) kann die Behandlung auch als Hausbesuch verordnet werden und findet dann in Ihrem persönlichen Umfeld statt.

Selbstverständlich können Sie auch als Privatpatient oder Selbstzahler zu uns kommen. Wir beraten Sie gerne, bitte sprechen Sie uns an.

Unsere Behandlungsbereiche

Neurologie (Störungen des zentralen Nervensystems)
z. B. bei Schlaganfall, Schädel-Hirn-Trauma, Beeinträchtigungen des Kleinhirns, Morbus Parkinson, Multiple Sklerose, Querschnittslähmung, peripheren Lähmungen.

Geriatrie (Altersheilkunde)
z. B. bei erhöhtem Sturzrisiko, drohendem Verlust der Selbstständigkeit im Alltag, zunehmender Isolation, Einschränkungen der Motorik, nachlassender Gedächtnisleistung, Demenzerkrankungen, Morbus Alzheimer.

Pädiatrie (Kinderheilkunde)
z. B. bei angeborenen oder erworbenen Entwicklungsverzögerungen, Einschränkungen der Wahrnehmung, der Grob- und Feinmotorik, Auffälligkeiten der Sozialentwicklung und Kommunikationsfähigkeit sowie der geistigen Entwicklung.

Rheumatologie, Orthopädie und Traumatologie
z. B. bei chronischer Polyarthritis, rheumatoider Arthritis, Morbus Sudeck (CRPS), Handverletzungen, Knochenfrakturen, Amputationen, neuropathischem Schmerz.

Psychiatrie (Seelenheilkunde)
z. B. bei Depressionen, Persönlichkeits- und Verhaltensstörungen, Neurosen.

Unseren aktuellen Flyer finden Sie hier » 

Handtherapie

Unsere Hände sind für unser Handeln von entscheidender Bedeutung. Laut dem Duden kommt Handeln vom Mittelhochdeutschen: „mit den Händen fassen, bearbeiten, tun“. Sind die Funktion bzw. die Wahrnehmung unserer Hände beeinträchtigt, ist unser Handeln im Alltag eingeschränkt. Dies hat oft enorme Auswirkungen auf unser Privat- und Berufsleben. Die Ursachen sind vielfältig wie zum Beispiel: eine Verletzung, eine Operation, ein Unfall, eine chronische Erkrankung wie Rheuma, Parkinson oder ein chronisches Schmerzsyndrom, ein Schlaganfall, ein Carpaltunnel-Syndrom, ein „Tennis-Ellenbogen“ oder eine Sehnenscheidenentzündung.

Wir als Ergotherapeutinnen wollen Sie durch unsere kompetente und professionelle Behandlung zum bestmöglichen Handeln befähigen. Dabei können wir nach einer genauen Befundung und Funktionsanalyse Ihrer beeinträchtigten Hand auf ein umfangreiches Behandlungs-Repertoire zurückgreifen wie z.B.:

  • Professionelle Narbenbehandlung
  • Gezieltes Funktionstraining
  • Spezifisches Muskelaufbau- bzw. Krafttraining
  • Mobilisierung Ihrer Muskeln bzw. Ihrer Gelenke
  • Massage- und Entspannungstechniken
  • Professionelles Tapen
  • Wärme- oder Kältetherapie
  • Sensibilisierung bzw. Desensibilisierung (wenn Ihre Hände zu wenig oder zu viel spüren oder Sie unter Missempfindungen leiden)

In der Regel stellt Ihnen Ihr behandelnder Arzt bei Bedarf ein Ergotherapie-Rezept aus. Falls nicht, scheuen Sie sich nicht ihn daraufhin anzusprechen.

Hausbesuche

Ist es Ihnen aus medizinischen Gesichtspunkten nicht möglich, zu uns in die Praxis zu kommen? Sind Sie schlecht auf den Beinen, würde Sie der Anfahrtsweg zu sehr belasten, sitzen Sie im Rollstuhl und die Anfahrt ist Ihnen nicht zuzumuten?
Selbstverständlich kommen wir gerne zu Ihnen nach Hause bzw. zu Ihnen in die Einrichtung Ihr Arzt verordnet Ihnen in diesem Fall Ergotherapie als Hausbesuch.

Das hat für Sie den Vorteil, dass eventuell bestehende lebenspraktische Schwierigkeiten direkt in Ihrem häuslichen Umfeld angegangen werden können. Gemeinsam mit Ihnen und Ihren Angehörigen können wir einerseits die Gegebenheiten vor Ort analysieren und Ihnen bei Bedarf hinsichtlich eventuell notwendiger Erleichterungen für Ihren Alltag wie z. B. Hilfsmittel oder Wohnraumveränderungen beratend zu Seite stehen. Außerdem können wir andererseits genau die alltäglichen Handlungen, die Ihnen persönlich Probleme bereiten, gezielt fördern.

Bitte nehmen Sie zur Absprache von Terminen Kontakt mit uns auf.

Hilfsmittel

Vielleicht haben Sie nach einem Unfall, einer Erkrankung, einer Schädigung des Gehirns oder aufgrund fortschreitenden Alters bzw. einer sonstigen Einschränkung momentan nur bedingt die Möglichkeit, aktiv und selbsttätig die alltäglichen Tätigkeiten und Dinge des Lebens zu verrichten?

Entsprechende Hilfsmittel wie z. B. spezielles Essbesteck, Gehhilfen, Strumpfanzieher, Greifzangen, Rollstühle oder Schienen können erforderlich sein, um Ihre Selbstständigkeit zu fördern. Möglicherweise benötigen Sie ein Hilfsmittel auch nur übergangsweise, bis Sie mit Hilfe einer ergotherapeutischen Behandlung wieder ohne es auskommen. Manchmal sind nur minimale Veränderungen an Alltagsgegenständen notwendig, die Ihnen Ihr Leben enorm erleichtern. Wir beraten Sie im Rahmen Ihrer ergotherapeutischen Behandlung persönlich, weisen Sie in den Umgang mit einem entsprechenden Hilfsmittel ein und passen dieses gegebenenfalls auf Ihren individuellen Gebrauch an. Dazu sind wir als Ergotherapeuten ausgebildet.

Hirnleistungstraining

Unser Gehirn nutzt tagtäglich eine Vielzahl an kognitiven Funktionen, wie
• Konzentration
• Wahrnehmung
• Aufmerksamkeit
• Informationsverarbeitung
• Denkens
• Sprache
• und aller Gedächtnisfunktionen.

Sind diese neuropsychologischen Hirnfunktionen krankheitsbedingt eingeschränkt, ist ein Hirnleitungstraining (auch neuropsychologisch orientierte Behandlung genannt) angeraten. Bei dieser Therapieform trainieren wir gezielt bestimmt Hirnleitungen. Je nach Krankheitsbild widmen wir uns hierbei dem Erhalt der Funktionen (z.B. bei dementiellen Erkrankungen) oder der speziellen Verbesserung bestimmt Funktionen (z.B. nach einer Hirnblutung). Wir gehen individuell auf Ihre aktuellen Bedürfnisse ein und nutzen entsprechende Trainingsprogramme. Eines möchten wir Ihnen hier kurz vorstellen:

Das Kognitives Training nach Dr. med. Franziska Stengel® ist eines der wenigen wissenschaftlich auf seine Wirksamkeit hin überprüfte Therapieprogramm zum Training kognitiver Funktionen / Hirnleistungstraining in jedem Alter wie

Dieses von der Ärztin, Psychologin und Soziologin Dr. med. Franziska Stengel entwickelte Therapieprogramm trainiert mit Hilfe von Fragestellungen und Inhalten aus dem täglichen Leben alle oben genannten Hirnleistungen. Hierbei wird stets darauf geachtet, dass das Training ohne Stress und Leistungsdruck durchgeführt wird. Denn bei krankheitsbedingten Einschränkungen der Hirnleistungen ist jegliches quizartige oder schulartig-abfragende Vorgehen unbedingt zu vermeiden. Als speziell ausgebildete Fachtherapeutinnen für Kognitives Training können wir Sie individuell und ohne Leistungsdruck fördern. Spaß und Freude sind garantiert!

Das Stengel-Training® regt zum Denken mit Hilfe von über 30 verschiedenen Fragetypen an. Diese basieren auf Inhalten des täglichen Lebens. Je nach Fragetyp werden beim Denker verschiedene geistige Funktionen angesprochen und damit die unterschiedlichsten Gehirngebiete aktiviert. Die Fragen erwecken Neugier und erhöhen auf diese Weise messbar die Denk- und Gedächtnisleistung. Die Auswahl der geeigneten Fragetypen treffen wir entsprechend Ihrem persönlichen kognitiven Fähigkeitsprofil. Es wird zunächst festgestellt, welche Hirnleistungen bei Ihnen gefördert werden sollen, welche geschwächt sind und welche Hirnleistungen normal funktionieren. Hierzu erstellen wir einen persönlichen Befund, der die Grundlage des Hirnleistungstrainings bildet.

Das KT basiert auf wissenschaftlicher Grundlage
Das Stengel-Training® hat in verschiedenen wissenschaftlichen Studien gezeigt, dass es nicht nur die oben genannten Hirnleistungen messbar verbessern kann, sondern zusätzliche positiv auf die körperliche Gesundheit und das Wohlbefinden wirkt. Neben antidepressiven Wirkungen sind auch schmerzlindernde Effekte beschrieben*.

Wann kann das KT Ihnen helfen?
Das Gehirn ist wissenschaftlich nachweislich bis ins hohe Alter durch Lernen veränderbar, auch nach einer Schädigung. So wirkt das KT bei verschiedensten kognitiven und körperlichen Einschränkungen in jedem Alter wie

  • bei frühen Hirnschädigungen und Entwicklungsstörungen
  • bei Schädigungen des Gehirns nach Abschluss der Hirnreife (z.B. bei Schädelhirntrauma, Morbus Parkinson, Multipler Sklerose, Schlaganfall, Gehirntumor… )
  • bei Lernschwierigkeiten bzw. Lernstörungen
  • bei geistigen und psychischen Störungen im Kindes- und Jugendalter
  • bei psychischen Erkrankungen (z.B. Depressionen, Abhängigkeitserkrankungen)
  • bei dementiellen Syndromen wie z.B. Morbus Alzheimer oder andern Demenzen (v.a. in frühen Stadien)
  • und als Prophylaxe/Vorbeugung für Ihre geistige Fitness.

Welche Ärzte verordnen Hirnleistungstraining / eine neuropsychologisch orientierte Behandlung?
Je nach Krankheitsbild sind dies:

  • Hausärzte, Hausärztinnen
  • Internisten, Internistinnen
  • Kinderärzte, Kinderärztinnen
  • Neurologen, Neurologinnen
  • Psychiater, Psychiaterinnen

Wie wird trainiert?
Das Hirnleistungstraining wird als Einzeltherapie (symptomorientiert, ressourcenorientiert oder allgemein geistig aktivierend je nach Krankheitsbild) und / oder als Gruppentraining durchgeführt. Neben dem KT spielen auch Lern- und Merktechniken für den Transfer in den Alltag, äußere Gedächtnishilfen, ggf. Verhaltenstraining z.B. zur Vermeidung von Stresssituationen sowie Angehörigenberatung und –anleitung eine Rolle.

Wie oft?
Zu Beginn empfiehlt es sich, die Therapie mindestens ein- bis zweimal pro Woche durchzuführen. Um den erreichten Therapieerfolg zu erhalten, folgt ein Training einmal pro Woche. Die Therapiefrequenz richtet sich stets nach dem individuellen Krankheitsverlauf.

Sie haben noch Fragen?
Gerne beraten wir Sie persönlich! Weitere Informationen finden Sie auch unter www.memoverlag.de

*Michelfelder, H., 1994 / Ladner-Merz, S., Schröder, N., Lange, U., 2009 / Ladner-Merz, S., Löw, N. Wendt, T., Heydekorn, A., 2011 / Ladner-Merz, S. Quiring, M., Bühler, I., Robinson, K., 2012

Kognitive Übungen nach Prof. Perfetti

Die Kognitiv Therapeutischen Übungen nach Professor Perfetti sind ein innovatives modernes Therapie-Konzept, das sich auf die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse u. a. der Neurowissenschaften bezieht. Entwickelt hat dieses erstaunlich vielseitig anwendbare Konzept der italienische Rehabilitationsarzt Professor Perfetti, der in Schio/Italien eine renommierte Rehabilitationsklinik leitet.

Ihnen kann die Anwendung dieses zeitgemäßen Konzeptes helfen:

  • bei neurologischen Erkrankungen z. B. nach einem Schlaganfall (mit u. a. Hemiparese, Neglekt, Apraxie, Auffälligkeiten in der Sensibilität), nach peripheren Nervenschädigungen, bei Multipler Sklerose, Morbus Parkinson, einer Läsion des Kleinhirns mit der Folge einer Ataxie, bei Tumoren im Gehirn u. a.
  • bei orthopädischen Erkrankungen und nach chirurgischen Eingriffen wie z. B. Bewegungseinschränkungen nach einem Knochenbruch, Sensibilitätsdefizit oder übermäßige Sensibilität nach einer Operation, bei CRPS (Morbus Sudeck)
  • bei chronischen Schmerzen z. B. bei chronischen Rückenschmerzen, chronischen Schulterschmerzen, Phantomschmerzen oder rheumatischen Schmerzen
  • in der Kinderheilkunde wenn Ihr Kind unter Dyspraxie leidet oder infolge eines Hirnschadens entwicklungsverzögert ist.

Was ist der Grundgedanke und worin liegt der Unterschied zu anderen renommierten Therapiekonzepten?
Wir arbeiten mit Ihnen direkt an der Quelle Ihres Problems. Bei anderen etablierten Therapiekonzepten versucht der Therapeut durch gezielte Handgriffe die von der natürlichen Bewegung abweichenden Bewegungsmuster zu unterbinden und physiologische zu fördern. Bestimmte Bewegungsübungen sollen Ihre Mobilität fördern.

Das Perfetti-Konzept setzt direkt an der Ursache Ihrer Auffälligkeiten an: der Schaltzentrale unseres Körpers, unserem Gehirn. Es liegt nahe, dass Ihr Gehirn z. B. nach einem Schlaganfall in bestimmten Bereichen geschädigt ist. Unter anderem kann demzufolge Ihre Bewegung nicht mehr wie gewohnt gesteuert werden. Durch eine Behandlung mit dem Perfetti-Konzept haben Sie jetzt die Möglichkeit mit der gezielten Anleitung des Therapeuten das Steuer nach und nach wieder in die eigenen Hände zu bekommen! Sie sollen lernen, die unnatürliche Bewegung zu kontrollieren. Vielleicht fragen Sie sich jetzt, wie das gehen soll?
Ganz einfach: durch die gezielte Benutzung Ihres Gehirns über die Wahrnehmung Ihres Körpers. Sie bekommen speziell für Ihre Problematik ausgewählte Übungen. Diese können Sie nur lösen (erkennen, daher kognitiv), wenn Sie sich aufmerksam auf ihren Körper konzentrieren. Dabei aktivieren Sie vor allem die Bereiche Ihres Gehirns, deren Funktion eingeschränkt ist oder aus dem Ruder läuft. Auf diese Weise können Sie Ihre Bewegung, Ihre Sensibilität, ihre Wahrnehmung sowie ihre Handlungsfähigkeit so weit wie möglich wiederherstellen.

Warum kann das Perfetti-Konzept, das im Gehirn ansetzt, auch bei orthopädischen Erkrankungen oder nach chirurgischen Eingriffen wirken?
„Ich habe doch keinen Schaden im Gehirn, sondern meine Knochen, Muskeln, Sehnen und Bänder sind beeinträchtigt, warum soll ich da Übungen machen, die mein Gehirn anregen?“ solche oder ähnliche Fragen werden uns immer wieder gestellt.

Die neuesten Erkenntnisse der Gehirnforschung haben bewiesen, dass sich eine Veränderung unseres Körpers auch in einer Veränderung unseres Gehirns widerspiegelt. Da unser Gehirn sich in einem regen Informationsaustausch mit unserem Körper befindet, passt es sich an veränderte Umstände an, indem es sich entsprechend selbst verändert. Wird Ihre rechte Hand z. B. aufgrund eines Knochenbruchs ruhig gestellt, erhält ihr Gehirn auf einmal bedeutend weniger Informationen von ihrer Hand (Informationen, die Ihre Hand sonst über die Bewegung und den Kontakt mit der Außenwelt aufnimmt und an Ihr Gehirn weiterleitet). Folglich findet in Ihrer Schaltzentrale Gehirn ein Umbau statt, da es ja nicht mehr so notwendig scheint, die Handmuskeln anzusteuern. Das ist mit ein Grund, warum Sie nach der Ruhigstellung Ihre Hand nur noch sehr mühsam bewegen können und es sich fast so anfühlen kann, als müssten Sie die Bewegung neu lernen. Es besteht außerdem die Gefahr, dass sich unnatürliche Bewegungen einschleichen.

Das Perfetti-Konzept unterstützt hier die Förderung ihrer natürlichen Mobilität, indem u. a. über Ihre Vorstellungskraft für natürliche Bewegung (motorische Imagination) gearbeitet wird. So können Sie sich z. B. mithilfe der gezielten Anleitung durch Ihren Therapeuten vorstellen, Ihre Hand würde sich auf natürliche Art und Weise bewegen, ohne dass sie Sie bewegen. Dabei werden dieselben Hirnregionen aktiv wie bei einer tatsächlichen Bewegung! Erstaunlich, aber wahr. Mittlerweile ist wissenschaftlich erwiesen, dass allein unsere gezielte Vorstellungskraft ausreicht, um z. B. unsere Muskeln zu kräftigen.

Demnach ist auch bei scheinbar rein körperlichen Einschränkungen eine gezielte Aktivierung Ihres Gehirns sehr sinnvoll. Überzeugen Sie sich selbst, probieren Sie es aus!

Und warum können chronische Schmerzen durch die Behandlung mit dem Perfetti-Konzept gelindert werden?
Schmerzen sind ein Warnsignal unseres Körpers. Der Körperteil, der uns Schmerzen bereitet, sendet unterschiedliche Informationen an unser Gehirn, die nicht übereinstimmen. Das Gehirn entscheidet sich für eine Information und löscht die andere. Die Folge sind Schmerzen als Zeichen, dass hier etwas nicht stimmt. Halten diese Fehlinformationen länger an, kann der Schmerz chronisch werden. Von chronischen Schmerzen spricht man dann, wenn der Ursprung z. B. ein Bandscheibenvorfall nicht mehr Ursache Ihres Schmerzes ist. Der Schmerz hat sich in gewisser Weise verselbstständigt. In diesem Zusammenhang fällt oft das Schlagwort „Schmerzgedächtnis“. Auch hier hat sich unser Gehirn also entsprechend der Umstände verändert, der Schmerz hat sich förmlich eingebrannt.
Durch die Behandlung nach Perfetti kommt Ihnen jetzt zugute, dass unser Gehirn bis ins hohe Alter veränderbar ist. Sie lernen, Ihren Schmerz unter Kontrolle zu bekommen, ihm Einhalt zu gebieten, dem Gehirn wieder die passenden Informationen zukommen zu lassen. Dabei ist Ihre Vorstellungskraft von einer schmerzfreien Bewegung ein wirksames Mittel.

Lassen Sie sich überraschen, wie wir Sie durch die Behandlung nach Perfetti gezielt so weit wie möglich in Richtung Schmerzfreiheit begleiten.

LSVT Big Therapie

Was ist LSVT BIG?
LSVT BIG ist eine wissenschaftlich erprobte Therapie zur Behandlung neurologischer Erkrankungen, vor allem von Morbus Parkinson. Sie entstand in den letzten 20 Jahren aus der effektiven Stimm- und Sprachtherapie LSVT (=Lee Silverman Voice Treatment) -LOUD in den USA. Die wissenschaftlichen Studien von LSVT BIG haben vor allem eine Verbesserung der folgenden motorischen Funktionen nachgewiesen:

  • Schnelleres Gehen mit größeren Schritten
  • Verbessertes Gleichgewicht
  • Stärkere Rumpfrotation

Außerdem konnten die Feinmotorik, die Teilnahme an Alltags- und Freizeitaktivitäten sowie die Lebensqualität verbessert werden.

Wie ist eine LSVT BIG Therapie aufgebaut?
Die LSVT BIG Therapie besteht aus zwei Teilen, zum einen aus standardisierten Übungen und zum anderen aus einem speziell auf Ihre individuellen Bedürfnisse zugeschnittenem Trainingsprogramm:

  • 16 Behandlungen an 4 aufeinander folgenden Tage pro Woche , 4 Wochen lang
  • Individuelle 1-stündige Behandlungen
  • Tägliche Hausaufgaben-Übungen
  • Tägliche Transfer-Übungen

LSVT BIG wird Sie darin unterstützen täglich GROSS zu denken und damit all Ihre klein gewordenen, langsamen Bewegungen wieder größer und fließender werden lassen. Probieren Sie es aus!

Was sind die wichtigsten Merkmale eines LSVT BIG-Trainings?

  • Ein Ziel=größere Amplitude=größere Bewegung wird trainiert.
  • Alle Übungen werden mit hoher Intensität und großer Anstrengung durchgeführt.
  • Aktiviert wird der Einsatz, der für eine normale Bewegung notwendig ist.
  • LSVT BIG befähigt Sie dazu, Ihre Leistungsfähigkeit zu steigern.
  • Die großen Bewegungen werden in Alltagshandlungen umgesetzt.

LSVT BIG wird Ihnen beibringen, wie Sie Inaktivität vermeiden und Ihre Bewegungen in Ihren Alltagsaktivitäten LEBENDIG werden lassen können. Es wird Sie darin unterstützen, Ihrer Arbeit und Ihren Hobbies wieder mehr nachgehen und mehr am Leben teilhaben zu können.

Je früher Sie beginnen, desto besser

Laut den wissenschaftlichen Studien ist ein LSVT BIG Training umso effektiver, je früher Sie damit beginnen. Warten Sie also besser nicht bis Ihre motofischen Funktionen immer stärker beeinträchtigt sind, Ihr Gang und Ihre Schrift immer kleiner werden und Sie ihr Gleichgewicht mehr und mehr verlieren, beginnen Sie am besten jetzt mit dem LSVT BIG Training.

Mehr Informationen finden Sie auch hier

Sensorische Integration

Die Wahrnehmungsförderung nach Jean Ayres
(Sensorische Integrationstherapie)

wird in Deutschland seit Jahren mit guten Erfolgen angewandt, vor allem bei Kindern mit zum Beispiel:

  • angeborenen und erworbenen Entwicklungsverzögerungen
  • Einschränkungen der Wahrnehmung und sich daraus ergebende Lernschwierigkeiten
  • Einschränkungen der Grob- oder Feinmotorik
  • Auffälligkeiten der geistigen Entwicklung.

Normalerweise sind all unsere Sinne (Tasten, Gleichgewicht, Körperwahrnehmung, Sehen, Hören, Riechen, Schmecken) untereinander vernetzt und befinden sich über unser Gehirn in einem regen Austausch. Dies ermöglicht uns u. a. ein stimmiges Körpergefühl, koordinierte Bewegungen und reibungslose Handlungsabläufe. Auf diese Weise können wir im Alltag gut klarkommen.

Ist aber ein Teil des Netzes nicht intakt, gerät unser Leben in Unordnung. So können Kinder mit Auffälligkeiten in der Integration ihrer Sinne z. B. ihr Gleichgewicht nicht gut halten, vermeiden Bewegung oder Berührung, haben eine ungenügende Augen-Hand-Koordination, haben Schwierigkeiten länger ruhig auf einem Stuhl zu sitzen, sind extrem unruhig, ihre Stifthaltung ist auffällig, sie halten ihr Gesicht dicht vor ihr Heft oder haben beim Abschreiben von der Tafel Schwierigkeiten.

In der Therapie geht es darum, diese in ihrer Funktion beeinträchtigten Sinne wieder in das Netz aller Sinne einzubeziehen (zu integrieren). Dabei wird Ihr Kind individuell befundet, seine persönlichen Stärken und Schwächen werden genau analysiert. Sie als Eltern werden eingehend von uns beraten und in Fördermöglichkeiten angeleitet. Wir unterstützen und bestärken ihr Kind zunächst in seinen Fähigkeiten. Ihr Kind soll spielerisch, mit Spaß und Freude lernen, die eignen Bewegungs- und Handlungsabläufe der Umgebung anzupassen. Der Therapeut sucht dafür gezielt Materialien und Spielgeräte aus, damit ihr Kind über die Vernetzung seiner Sinne bestmöglichst in seiner Entwicklung gefördert werden kann.

Spiegeltherapie

Die Spiegeltherapie ist ein neurophysiologisches Therapieverfahren zur Behandlung von chronischen Schmerzen und zur Anbahnung physiologischer Bewegungen z.B. nach einer Hirnblutung. Die sogenannten Spiegelneuronen spielen hierbei eine entscheidende Rolle, denn es werden bei der Betrachtung von Bewegungen ähnliche Hirnareale aktiv, wie bei der Ausführung der Bewegung.

Das Prinzip der Spiegeltherapie besteht deshalb darin, mit Hilfe eines Spiegels und Imaginationsübungen eine Illusion zu erschaffen, bei der die gesunde Extremität die betroffene Extremität zu ersetzen scheint. Hierfür wird der Spiegel in der Körpermitte platziert und der Blick beispielsweise auf das Bein im Spiegel gerichtet. Konzentriert wird das Spiegelbild betrachtet und sich in die Vorstellung hineinversetzt, dass dies die betroffene Seite darstellt. Später werden aufeinander aufbauend kleine Bewegungs- und Spürübungen durchgeführt.

Dabei stimulieren wir mit speziellen sensorischen und motorischen Reizen Hirnareale, welche für die entsprechende Bewegung oder den Schmerz der betroffenen Extremität verantwortlich sind.

Sturzprophylaxe

Unter Sturzprophylaxe oder Stutzprävention werden Maßnahmen zur Vermeidung von Stürzen verstanden, welche Stürze verhindern und Sturzfolgen auf ein Minimum reduzieren sollen. Die Ergotherapie kann im Rahmen der Sturzprävention durch verschiedene therapeutische Angebote unterstützend wirken. Dazu zählen das Gleichgewichtstraining, bei welchem Reaktionsfähigkeit und Körperwahrnehmung geschult werden und das Kraft-, sowie Ausdauertraining. 

Auch Schwindel kann Ursache für Stürze sein. Manche Schwindelformen verursachen Dauerbeschwerden, andere treten in Attacken auf. Daher empfiehlt sich auch hier eine individuell gestaltetes, abgestuftes Gleichgewichtstraining, bei welcher auf die unterschiedlichen Formen des Schwindels eingegangen wird. Die wichtigste Voraussetzung für die Behandlung ist die korrekte Diagnosestellung, um eine spezifisches Therapieprogramm für Sie zusammen zu stellen.

Ihr*e Ansprechpartner*innen

Helen Böhringer
Leitende staatlich anerkannte
Ergotherapeutin
ergotherapie@st-raphael.de
Tel. 07651 499 7500

Joschka Vogt
Staatlich anerkannter
Ergotherapeut
ergotherapie@st-raphael.de
Tel. 07651 499 7500

Simone Wissler
Staatlich anerkannte
Ergotherapeutin
ergotherapie@st-raphael.de
Tel.: 07651 499 7500